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Was ist Islam?

Die Beschreibung des Paradieses

Die Beschreibung des Paradieses

Von Imâm Ibn Al-Qayyim, ungefähre Übersetzung

Und wenn ihr nach dessen Grund und Boden fragt, dieser ist aus Moschus und Safran.

Und wenn ihr nach dessen Überdachung fragt, diese ist der Thron des Allbarmherzigen.

Und wenn ihr nach dessen Felsen fragt, diese sind Perlen und Juwelen.

Und wenn ihr nach dessen Bauten fragt, diese sind aus Gold- und Silberziegeln.

Und wenn ihr nach dessen Bäumen fragt, es gibt keinen einzigen Baum, außer dass dieser einen Stamm aus Gold und Silber hat.

Und wenn ihr nach dessen Früchten fragt, diese sind weicher als Butter und süßer als Honig.

Und wenn ihr nach dessen Blättern fragt, diese sind weicher als die weicheste Kleidung.

Und wenn ihr nach dessen Flüssen fragt, es sind Flüsse aus Milch, deren Geschmack sich nicht (negativ) ändert, Flüsse aus Wein, welcher köstlich für die Trinkenden ist, Flüsse aus Honig, welcher rein ist und Flüsse aus Wasser, das frisch ist.

Und wenn ihr nach dessen Nahrung fragt, diese ist aus Früchten von was immer die Bewohner es sich wünschen und aus Fleisch, von welchem Vogel auch immer sie es begehren.

Und wenn ihr nach dessen Trank fragt, dieser ist Tasnîm, Ingwer und Kâfûr.

Und wenn ihr nach dessen Trinkgefäßen fragt, diese sind aus kristallklarem Gold und Silber.

Und wenn ihr nach dessen Schatten fragt, ein schneller Reiter würde hunderte Jahre unter dem Schatten eines seiner Bäume reiten und ihm nicht entweichen.

Und wenn ihr nach dessen Weite fragt, der niedrigste seiner Bewohner hätte zwischen den Mauern seines Königreiches, den Palästen und den Gärten eine Entfernung einer tausendjährigen Reise.

Und wenn ihr nach dessen Zelten und Lagern fragt, ein Zelt ist wie eine verborgene Perle von 60 Meilen Durchmesser.

Und wenn ihr nach dessen Türmen fragt, diese sind Räume über Räume in Gebäuden, unter welchen Flüsse durchlaufen.

Und wenn ihr danach fragt, wie weit sie in den Himmel reichen, dann 8. auf den sichtbaren scheinenden Stern als auch auf jene, welche weit im Himmel sind und sie das Augenlicht nicht erfassen kann.

Und wenn ihr nach der Kleidung seiner Bewohner fragt, diese sind aus Seide und Gold.

Und wenn ihr nach deren Betten fragt, ihre Decken sind aus feinster Seide auf hohen Ebenen gelegen.

Wenn ihr nach den Gesichtern dessen Bewohner und ihre Schönheit fragt, diese sind wie das Abbild eines Mondes.

Und wenn ihr nach dem Alter dessen Bewohner fragt, diese sind jung von 33 Jahren nach dem Ebenbild Adams, dem Vater der Menschheit.

Und wenn ihr danach fragt, was sie hören werden, dies ist der Gesang ihrer Ehefrauen unter den Hoor Al-Ayn und besser als dies sind die Stimmen der Engel und der Propheten und besser als diese ist die Rede des Herrn der Welten.

Und wenn ihr nach den Dienern und dessen Bewohnern fragt, diese sind Jungen mit ewig bleibender Jugend, die verstreuten Perlen gleichen.

Und wenn ihr nach den Bräuten und Ehefrauen fragt, jede von diesen ist vollbusig und die Jugend fließt durch ihre Körperglieder; die Sonne verläuft entlang ihrer Schönheit, wenn sie sie enthüllt. Licht scheint zwischen ihren Zähnen, wenn sie lächelt. Wenn man ihre Liebe trifft, dann sage man, was immer man will über die Vereinigung zweier Lichter. Er sieht sein Gesicht in der Rundheit ihrer Wange, als ob er in einen glänzenden Spiegel schauen würde. Er sieht durch die Klarheit ihrer Muskeln und Knochen hindurch. Würde sie in die diesseitige Welt gelassen, füllte sie alles zwischen Himmel und Erde mit einem wunderschönen Wind. Und die Münder der Schöpfung würden verherrlichen, lobpreisen und Hochherzigkeit ausrufen. Und alles zwischen Osten und Westen würde für sie verschönert werden. Und jedes Auge würde sich vor allem verschließen außer vor ihr. Und das Licht der Sonne würde von ihr überstrahlt sowie es das Licht der Sterne überstrahlt werden. Und jeder auf der Erde würde an den ewig lebenden den Imân verinnerlichen – an den Einen, der alles Existente erhält und behütet.

Und der Schleier über ihren Kopf ist besser als diese Welt und alles was in ihr ist. Und sie nimmt nicht an Alter zu, sondern an Schönheit. Frei vom Nabel, von der Geburt und von der Regel; und frei von Schleim, Speichel, Urin und anderem Schmutz. Ihre Jugend vergeht nie, ihre Kleidung wird nie abgetragen, kein Kleidungsstück könnte erstellt werden, um ihrer Schönheit gerecht zu werden. Und niemand könnte jemals mit ihr gelangweilt werden. Ihre Aufmerksamkeit begrenzt sich auf ihren Ehemann, so begehrt sie niemanden außer ihn genauso wie seine Aufmerksamkeit sich auf sie beschränkt. Sie ist der Mittelpunkt seiner Sehnsucht und er ist bei ihr in äußerster Geborgenheit und Sicherheit, während sie vorher keiner berührte, weder Mensch noch Geist.

Und wenn ihr nach dem Tage der Zunahme des Lohnes und den Besuch des Allmächtigen, Allweisen und den Anblick Seines Antlitzes in einer Klarheit als wenn man die Sonnen inmitten des Tages und den Vollmond in einer wolkenlosen Nacht sehe-frei von aller Ähnlichkeit und Gleichheit fragt, dann horchet dem Tag, wenn der Rufer ausrufen wird:

„Oh Leute des Paradieses! Euer Herr, gepriesen und erhaben, bittet euch, ihn zu besuchen, so kommt darum!“

So werden sie sagen:

„Wir hören und gehorchen!“

Bis sie letztendlich das weite Tal erreichen, wo sie sich alle treffen und keiner von ihnen wird die Bitte des Rufes ablehnen. Der Herr, gepriesen und erhaben, wird befehlen, Seinen Thronschemel herbei zu holen. Und es werden Schemel aus Licht erscheinen als auch Schemel aus Perlen, Schemel aus Edelsteinen, Schemel aus Gold und aus Silber. Die niedrigsten in Rangstufen von ihnen werden auf Blättern aus Moschus sitzen und sie werden nicht gesehen, was jenen auf den Sitzen, die über ihnen sitzen, gegeben wurde. Wenn Sie es sich angenehm gemacht haben und sie sicher auf ihren Plätzen sitzen, so ruft der Rufer:

„Oh Leute des Paradieses! Ihr habt ein Treffen mit Allah, wobei Er wünscht, euch zu entlohnen!“

So werden sie sagen:

„Und was ist der Lohn? Hat er uns denn nicht schon unsere Gesichter erstrahlen, unsere Wannen schwer und uns in das Paradies eintreten lassen und uns vom Höllenfeuer verschont?“

Und wenn sie so in diesem Zustand sind, erscheint ein Licht, welches das ganze Paradies erleuchtet. So erheben sie ihre Häupter und erblicken:

„Den Bezwinger, gepriesen ist er und heilig sind Seine Namen, wird Ihnen von oben erschienen sein, sie würdigen und sagen:

„Oh Leute des Paradieses! Der Friede sei über euch!“

So wird dieser Gruß nicht besser beantwortet werden als mit:

„Oh Allah! Du bist der Friede und von dir ist der Frieden! Gepriesen seist Du, oh Besitzer von Majestät und Ehre!“

So wird der Herr, gepriesen und erhaben, zu ihnen lachen und sagen:

„Oh Leute des Paradieses! Wo sind jene, die mir dienten, ohne mich jemals gesehen zu haben? Dies ist der Tag der Zunahme!“

So werden sie alle die gleiche Antwort geben:

„Wir sind zufrieden, so sei zufrieden mit uns!“

Daraufhin wird er sagen:

„Oh Leute des Paradieses! Wenn ich nicht mit euch zufrieden wäre, machte ich euch nicht zu Bewohnern Meines Paradieses! So bittet mich!“

Da werden sie alle die gleiche Antwort geben:

„Offenbare uns Dein Antlitz, auf das wir es sehen mögen!“

So wird der Herr, mächtig und majestätisch, den Schleier zwischen sich und Ihnen entfernen und wird sie würdigen und sie mit Seinem Licht bedecken, welches, wenn Allah der Erhabene, es nicht wollte, sie nicht zu verbrennen, es sie verbrennen würde.

Und es wird keine Person in dieser Versammlung verbleiben, außer dass Allah, der Erhabene, zu ihm sprechen wird:

„Erinnerst du dich an den Tag, an dem du dieses und jenes tatest?“

Und Er wird ihn an manche seiner schlechten Taten im diesseitigen Leben erinnern, so wird dieser sagen:

„Oh Herr! Wirst du mir nicht vergeben?“

So wird Er sagen:

„Natürlich! Du hast diesen Rang im Paradies nicht erreicht, außer durch meine Vergebung!“

Nun, wie süß ist diese Rede für die Ohren und wie sehr sind die rechtschaffenen Augen kühl durch den Blick auf Sein Antlitz im Jenseits?

An jenem Tage wird es strahlende Gesichter geben, die zu ihrem Herrn schauen. (Sure 75: die Auferstehung, Vers 22-23)

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Die Ehe

28 Tipps für eine erfolgreiche Ehe

28 Tipps für eine erfolgreiche Ehe

Die folgenden Tipps gelten in der Regel für beide Ehepartner, unter Umständen manchmal eher für den Mann oder für die Frau.

  1. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass man nun ein neues Leben mit dem Menschen beginnt, mit dem man 24 Stunden sein eigenes Leben teilt.
  2. Bereite dich auf die Ehe physisch sowie psychisch vor, denn es werden neue wichtige Momente kommen, mit denen man richtig umgehen muss.
  3. Die Ehe ist beispielsweise wie ein Haus, in das Eindringlinge hineinkommen können, um es zu beschädigen oder zu zerstören. Sorgt also dafür, dass Ihr Eure Ehe schützt.
  4. Liebe, Respekt und Fürsorge sind ein Teil einer harmonischen Beziehung. Zum Respekt gehört auch das angemessene und richtige Verhalten gegenüber den eigenen sowie den Eltern des Partners. So achte darauf, dass du sie so behandelst, wie es dein Ehepartner möchte und erwartet.
  5. Zum Ausdruck der Liebe gehört es, diese durch Taten aufzuzeigen, indem man Dinge tut, die der Partner liebt und alles unterlässt, was der Partner hasst. Allein „ich liebe dich“ zu sagen, ist nicht ausreichend. Worte ohne Taten besitzen keinen Wert.
  6. Ein wesentlicher Hauptteil einer Ehe ist die besondere Beziehung zueinander durch das Ausleben von Intimität. Voraussetzung ist eine vernünftige Körperhygiene und das schöne Ausschmücken des Schlafzimmers, in dem man sich rundum wohlfühlen kann. Zudem ist es unabdingbar, auf die Bedürfnisse des Ehepartners einzugehen und sich in der Mitte zu treffen, um eine ausgeglichene und zufriedenstellende Beziehung führen zu können.
  7. Fernseher, soziale Netzwerke und Handys sind potentielle Gefahren, welche die Ehe negativ beeinflussen können. Konsumiere diese Dinge daher in Maßen und im Rahmen des Nützlichen.
  8. Ein großes und unantastbares Gut der Ehe sind die Geheimnisse und Intimitäten, die zwischen den Ehepartnern entstehen und herrschen. Offenbare diese unter keinen Umständen Dritten, sondern schütze deinen Ehepartner vor den potentiellen Gefahren, die durch deine Offenlegungen entstehen können!
  9. Unnötiges Erregen der Eifersucht des Ehepartners ist schädlich und gefährlich. Daher sollte der Kontakt zum anderen Geschlecht („Fremde“) gemieden werden. Denn sie können die Türen zum Übel öffnen und zur Zerstörung der Ehe führen. Denn wie sonst werden Ehen gebrochen?…
  10. In der heutigen Zeit gibt es für viele leider keine Privatsphäre mehr, dies betrifft auch oftmals die eigene Person. In Zeiten der sozialen Netzwerke sind sehr viele leider dazu geneigt, Privates und Intimes sowie Inhalte der Ehe im Internet zu veröffentlichen und für Neid und Missgunst zu sorgen. Meide dies und schließe so die Türen der Versuchungen. Niemandem sollte dein Glück und deine Ehe etwas angehen, denn viele werden es dir nicht gönnen.
  11. Versuche, den Kontakt zu Freunden, die deiner Ehe unter Umständen schaden könnten, in Maßen zu halten, wenn nicht sogar zu vermeiden.
  12. Wenn du gereizt bist, komme nie auf die Idee, deine Wut und Frust an deinem Ehepartner auszulassen.
  13. Bleibe bescheiden und sei dankbar für das Vermögen, was du besitzt. Nach mehr zu Streben ist nicht verwerflich, solange man die Ehe nicht vernachlässigt und das Weltliche in der Hand hält als im Herzen bewahrt.
  14. Prahle niemals mit deiner Ehe und deinem Vermögen.
  15. Messe dich niemals mit anderen, was das Vermögen angeht. Schaue auf dich und deine Ehe und investiere in sie.
  16. Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Daher ist es in Situationen, in denen man wütend ist, langfristig gesünder und besser, zu schweigen anstatt laut und beleidigend zu werden.
  17. Lüge und betrüge niemals.
  18. Rede nie über die Fehler und Mängel deines Ehepartners, sondern bewahre ihn vor Lästerei und Verachtung Dritter.
  19. Vermeidet Trotz und Widersprechen, sondern sucht gemeinsam nach einer Lösung, wenn es ein Streitthema gibt.
  20. Vermeide übertriebene Eifersucht, die zu Kontrollwahn und psychischen Störungen führen kann. Denn dies bedeutet, dass du deinem Ehepartner nicht vertraust, was eine große Gefahr für die Ehe ist.
  21. Sei in schwierigen Zeiten für deinen Ehepartner da und fange ihn mit deiner Liebe auf.
  22. Damit eine Ehe harmonisch bleibt, ist es äußerst wichtig, dass beide Ehepartner stets auf ihre Gesundheit achten, indem sie sich nach Möglichkeit ausschließlich gesund ernähren und regelmäßig Sport treiben. Setze dir als Ziel, für deinen Partner dauerhaft attraktiv zu bleiben.
  23. Versuche, sowohl in guten als auch in schlechten Zeiten dankbar zu bleiben und Geduld zu zeigen, bis die Erleichterung eintritt.
  24. Spreche mit deinem Ehepartner mit Anstand, ohne verletzende Äußerungen zu tätigen. Verhalte dich stets respektvoll und begegne ihm auf schöne Art und Weise.
  25. Scherzen und Albern gehört zu einer gesunden Ehe dazu, solange man nicht übertreibt.
  26. Sei in wichtigen Entscheidungen nicht egoistisch, sondern denke auch dabei an deinen Ehepartner.
  27. Die Ehe ist eine Quelle der Liebe und Ruhe. Um dies zu ermöglichen, ist es wichtig, dass sich der Mann um die Versorgung der Frau kümmert und die Frau dafür sorgt, dass sich der Mann in der Wohnung wohlfühlt. Bringt Eure Liebe zueinander regelmäßig zum Ausdruck.
  28. Ehrlichkeit und Offenheit zueinander kann viele Probleme in einem Bruchteil einer Sekunde lösen.
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Was ist Islam?

Islamische Werte

Islamische Werte

Gleichheit und Brüderlichkeit

Muslime sind sich bewusst, dass vor Gott alle Menschen gleich sind. Es gibt keine Unterschiede aufgrund von Hautfarbe, Nationalität, Geschlecht, sozialem Status oder ähnlichem. Allein die Frömmigkeit zählt bei Gott. Die Muslime bezeichnen sich gegenseitig als „Geschwister im Glauben“. Wie oben angeführt, ruft Gott die Menschen dazu auf, im Verrichten guter Werke miteinander zu wetteifern. Die Liebe zu unserem Schöpfer, das Bewusstsein, dass Gott alles sieht, was wir tun, sowie die Hoffnung auf das Paradies spornen die Muslime an, Gutes zu tun, freundlich, hilfsbereit, geduldig und selbstlos zu sein und nicht schlecht über andere zu sprechen – ja nicht einmal schlecht über sie zu denken. Hinsichtlich des guten Benehmens gibt es unzählige Überlieferungen aus dem Leben des Propheten – Gott segne ihn und schenke ihm Frieden. Einer seiner bekanntesten Aussprüche lautet: „Keiner von euch ist gläubig, bis er für seinen Bruder wünscht, was er für sich selbst wünscht.“

Bildung

Hervorzuheben ist auch die Wichtigkeit von Bildung im Islam. Eines der ersten Dinge, die Gott erschuf, war der Stift, und der erste Koranvers, den Er Muhammad – Allahs Segen und Friede seien mit ihm – offenbarte, lautet: Lies im Namen deines Herrn, Der erschuf.“ (Sure 96, Vers 1). Angestrebt wird nicht nur der Erwerb religiösen Wissens, sondern ebenso die Bildung in allen anderen nützlichen Disziplinen. Vom Propheten Muhammad – Allahs Segen und Friede seien mit ihm – wird überliefert, dass er sagte: „Das Streben nach Wissen ist eine Pflicht für jeden Muslim“.

Achtung gegenüber Frauen

Zu den islamischen Werten gehört ebenfalls der Respekt vor Frauen. In diesem Zusammenhang ist auch die Bedeckung mit Kopftuch und Mantel sowie die Geschlechtertrennung zu sehen, die die Frau nicht etwa unterdrücken, sondern vielmehr wie eine kostbare Perle schützen sollen. Die meisten Frauen bedecken sich freiwillig und gerne, und wenn einzelne Frauen dazu gezwungen werden, steht dies im Widerspruch zum Koran, wo es heißt: Es gibt keinen Zwang im Glauben. Der richtige Weg ist nun klar erkennbar geworden gegenüber dem unrichtigen. (…)“ (Sure 2, Vers 256). Dies ist so zu verstehen, dass der Islam zwar der einzig richtige Weg ist, dass aber niemand gezwungen werden kann, diesen Weg zu beschreiten. Ebenso verhält es sich mit dem Kopftuch: Es ist eine Pflicht im Islam, doch keiner sollte eine Frau zwingen, dieser Pflicht nachzukommen. Denn ein erzwungener Glaube ist kein wahrhaftiger Glaube.

Ablehnung von Gewalt

Für Terrorismus und Gewalt gibt es im Islam keinen Platz. Im Koran heißt es: (…) wenn jemand einen Menschen tötet, ohne dass dieser einen Mord begangen hätte, oder ohne dass ein Unheil im Lande geschehen wäre, es so sein soll, als hätte er die ganze Menschheit getötet; und wenn jemand einem Menschen das Leben erhält, es so sein soll, als hätte er der ganzen Menschheit das Leben erhalten. (…)“ (Sure 5, Vers 32). Erlaubt sind jedoch Selbstverteidigung, Landesverteidigung, Verteidigung von Gewaltopfern und Verteidigung der Glaubensfreiheit der Muslime. Für den Kampf gelten strenge Regeln, so ist es beispielsweise verboten, Zivilpersonen anzugreifen oder Vieh, Feldfrüchte und Bäume zu vernichten. Der viel zitierte Begriff „Dschihad“ bedeutet nicht etwa „heiliger Krieg“, sondern „Anstrengung auf dem Wege Allahs“. Er kann „Kampf“ bedeuten, aber auch die Bekämpfung der eigenen schlechten Charakterzüge oder soziales Engagement – kurz jeglicher Einsatz für das Gute und gegen das Schlechte. Der Islam ist eine Religion des Friedens, durch die Ergebung in Gottes Willen findet der Einzelne Frieden und bemüht sich, mit anderen Geschöpfen friedlich zusammenzuleben.

Tier- und Umweltschutz

Zu den islamischen Werten gehören auch der Respekt vor Gottes Schöpfung und der verantwortungsvolle Umgang mit ihr, also Tier- und Umweltschutz. Tiere gelten als Lebewesen mit einer Seele, die Gott auf ihre Weise dienen. Zahlreiche Hadithe belegen, wie wichtig es ist, sie gut zu behandeln. So wird von einem Mann berichtet, der in der Wüste einen Hund sah, der am Verdursten war. Daraufhin stieg er in einen Brunnen hinab, füllte seinen Schuh mit Wasser und gab dem Hund daraus zu trinken. Dafür wurden ihm seine Sünden vergeben. Dem gegenüber steht der Bericht über eine Frau, die ihre Katze verhungern ließ und dafür bestraft wurde. Der Mensch gilt als Statthalter auf der Erde; sie wurde ihm von Gott anvertraut, damit er gut auf sie acht gebe. Die Erde gehört dem Menschen nicht und er darf sie nicht rücksichtslos ausbeuten; vielmehr soll er auf die Erhaltung eines natürlichen Gleichgewichts achten und die Bedürfnisse der gesamten Schöpfung berücksichtigen. Siehe, Wir gossen das Wasser in Fülle aus. Alsdann spalteten Wir die Erde in wunderbarer Weise (26) und ließen Korn in ihr wachsen und Reben und Gezweig und Ölbäume und Palmen und dicht bepflanzte Gartengehege und Obst und Futtergras als Versorgung für euch und euer Vieh.“ (Sure 80, Vers 25-32).

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Was ist Islam?

Der Sinn des Lebens nach islamischem Verständnis

Der Sinn des Lebens nach islamischem Verständnis

Für die Muslime ist das Leben auf der Erde nur eine Prüfung. Bestehen wir diese Prüfung, indem wir ein gottesfürchtiges Leben führen, wird Gott uns dafür mit dem Paradies belohnen, in dem wir ewig leben werden, und wo es keine Sorgen, Ängste oder Krankheiten mehr gibt, sondern nur noch Glückseligkeit. Das wahre Leben ist also das Leben im Jenseits. Wer hingegen nicht an Gott glaubt oder anderes neben Ihm anbetet, muss damit rechnen, in die Hölle zu kommen.  Wisst, dass wahrlich das diesseitige Leben nur ein Spiel und ein Zeitvertreib ist und ein Prunk und Geprahle unter euch und ein Wettrennen um Vermehrung von Gut und Kindern. Es gleicht dem reichlichen Regen, dessen Pflanzenwuchs den Säern gefällt. Dann verdorrt er, und du siehst ihn vergilben; hierauf wird er brüchig. Und im Jenseits gibt es eine strenge Strafe, aber auch Vergebung von Allāh und Wohlgefallen. Und das diesseitige Leben ist nichts anderes als eine Nutznießung, durch die man sich betören lässt. Wetteifert denn miteinander um die Vergebung eures Herrn und um das Paradies, dessen Größe gleich der Größe des Himmels und der Erde ist. (Es ist für) jene bereitet, die an Allāh und Seine Gesandten glauben. Das ist Allāhs Huld; Er gewährt sie, wem Er will. Und Allāh verfügt über die große Huld.“ (Sure 57, Vers 20-21).  Folglich besteht der Sinn des Lebens nach islamischem Verständnis darin, Gott auf bestmögliche Weise zu dienen. Und Ich habe die Ğinn und die Menschen nur darum erschaffen, damit sie Mir dienen.“ (Sure 51, Vers 56). Das Bewusstsein darüber, dass dieses Leben nur eine Prüfung ist, hilft den Muslimen, ihr Schicksal anzunehmen und fördert Charakterbildung und Moral. Ein Muslim weiß, dass alles, was ihm passiert, von Allah so gewollt ist, was dazu führt, dass er sich in guten Zeiten dankbar zeigt und in schlechten Zeiten nicht verzweifelt. Diese Einstellung ist jedoch kein Fatalismus; die Muslime sind sehr wohl dazu aufgefordert, ihr Möglichstes zu tun, um in diesem Leben und im Jenseits erfolgreich zu sein. Dazu gibt es eine berühmte Überlieferung aus dem Leben des Propheten Muhammad – Allahs Segen und Friede seien mit ihm. Als er einmal einen Beduinen sah, der sein Kamel nicht anband, fragte er ihn: „Warum hast du dein Kamel nicht angebunden?“ Der Beduine antwortete: „Ich vertraue auf Allah.“ Da sagte der Prophet – Gott segne ihn und schenke ihm Frieden: „Binde dein Kamel an, und dann vertraue auf Allah.“

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Was ist Islam?

Was bedeutet Scharia?

Was bedeutet Scharia?

Die Scharia ist die Gesamtheit der islamischen Ge- und Verbote entsprechend Koran und Sunna nach dem Verständnis der Prophetengefährten, ihrer Nachfolger und der Gelehrten. Sie umfasst sowohl Glaubensinhalte und Bestimmungen hinsichtlich guten Benehmens und Moral als auch strafund zivilrechtliche Gesetze sowie Bestimmungen über gottesdienstliche Handlungen. Wenn Muslime „streng nach der Scharia“ leben wollen, heißt das nichts anderes, als dass sie sich bemühen, Gottes Willen in jedem Bereich ihres Lebens umzusetzen. Die islamischen Quellen – also Koran und Sunna – können jedoch nicht nach Gutdünken ausgelegt werden. Es gibt verschiedene Wissenschaftszweige, die sich mit ihrer Auslegung beschäftigen; muslimische Gelehrte studieren die Quellen jahrelang. Leider gibt es jedoch viele Muslime, die sich dessen nicht bewusst sind und den Koran nach Belieben auslegen, die Aussagen des Propheten Muhammad – Allahs Segen und Friede seien mit ihm – vernachlässigen oder den Islam auf andere Weise falsch verstehen. Der Islam sollte indes nicht nach dem Verhalten der Muslime beurteilt werden, sondern auf Basis der religiösen Quellen. Dinge wie Zwangsverheiratung, so genannte Ehrenmorde, Frauenunterdrückung oder Terrorismus haben mit dem Islam nichts zu tun.

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Die islamische Wirtschaftsordnung

Die islamische Wirtschaftsordnung

Der Islam befasst sich auch mit den wirtschaftlichen Beziehungen der Menschen untereinander. Er stellt den Menschen ein vollkommenes Instrumentarium zur Verfügung, das die Aufrechterhaltung eines gerechten und stabilen wirtschaftlichen Systems gewährt. Im Islam werden Zinsen aus ökonomischer, sozialer und ethischer Sicht als schädlich für jede menschliche Gesellschaft angesehen. Im Koran heißt es dazu: (…) Doch Allāh hat den Handel erlaubt und das Zinsnehmen verboten. (…)“ (2:275). Neben diesem allgemeinen Zinsverbot sind u.a. Glücksspiele und spekulative Geschäfte verboten, ebenso wie Investitionen in Geschäfte mit Rauschmitteln, Prostitution und Pornografie. Eine weitere islamische Lösung für eine gerechte Strukturierung der wirtschaftlichen Verhältnisse ist die Zakat, die Pflichtabgabe für die Armen. Sie kommt bedürftigen Menschen zugute, die über weniger als das Existenzminimum verfügen. Damit wird ein Ausgleich geschaffen, der den Bedürftigen einen neuen Anfang ermöglicht. Die Zahlung der Zakat ist in diesem Sinne nicht nur eine religiöse Pflichtabgabe, sondern hat in jeder Hinsicht moralische Auswirkungen. Ziel der islamischen Wirtschaftsordnung mit ihren moralischen, ethischen, gesellschaftlichen, aber auch gesundheitlichen Bestimmungen ist es, allen Menschen ein menschenwürdiges Dasein zu ermöglichen.

 

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Was hat es mit der Kaaba auf sich?

Was hat es mit der Kaaba auf sich?

Die Kaaba, ein würfelförmiges Gebäude im Innenhof der Haram- Moschee von Mekka, wurde einst von Abraham und seinem Sohn Ismael – Friede sei mit ihnen – auf Gottes Befehl neu erbaut. Sie gilt als das älteste Gotteshaus der Welt. Ursprünglich wurde sie bereits von Adam – Friede sei mit ihm – errichtet. Die Muslime wenden sich überall auf der Welt im Gebet in ihre Richtung. Dabei beten sie jedoch keinesfalls die Kaaba an; diese gibt lediglich die Gebetsrichtung vor. Außerdem gehört das Umrunden der Kaaba zu den Riten der Pilgerfahrt.

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Woran glauben die Muslime?

Woran glauben die Muslime?

Der Islam ruht auf sechs Glaubensgrundsätzen. Das zentrale Element des Islams ist der Glaube an nur Einen, Allmächtigen Gott. Darüber hinaus glauben Muslime an, die Engel, die von Allah offenbarten Schriften, all Seine Propheten, die Wiederauferstehung am Jüngsten Tag sowie an die Vorherbestimmung, also das Schicksal, sei es gut oder schlecht. Im Koran wird erwähnt, dass Gott zu jedem Volk einen Propheten entsandt hat. Wie viele Propheten es genau waren, weiß nur Er. Zu den wichtigsten Propheten zählen unter anderem Noah, Abraham, Josef, David, Salomon, Moses und Jesus – Friede sei mit ihnen allen. Der Islam weist jedoch die Vorstellung, dass Jesus Gottes Sohn und Maria Gottes Mutter seien, strikt zurück. Gott ist weit darüber Erhaben, eine Mutter oder einen Sohn zu haben. Jesus war ein Mensch, der auf Gottes Wort hin von der Jungfrau Maria geboren wurde, und den Er zum Propheten berief. Zum Islam gehört auch der Glaube an die früheren, von Gott offenbarten Schriften, wie die Thora und das Evangelium. Allerdings sind diese im Laufe der Zeit von den Menschen – absichtlich oder unabsichtlich – verfälscht worden, in Vergessenheit geraten oder verloren gegangen und stehen uns heute nicht mehr in ihrer ursprünglichen Version zur Verfügung, weshalb Gott den Koran offenbarte, um den Menschen erneut den richtigen Weg zu zeigen. Um den Koran vor Entstellungen zu schützen, darf nur der arabische Originaltext als „Koran“ bezeichnet werden; Übersetzungen sind lediglich ein Versuch, eine Bedeutung zu erfassen. Aus diesem Grund rezitieren die Muslime im rituellen Gebet den Koran auch nur auf Arabisch. Im Koran wird an vielen Stellen die Verbindung zwischen Glauben und guten Werken betont: Doch jene, die glauben und gute Werke tun – für sie sind Gärten, durch die Bäche fließen, (bestimmt). Das ist der größte Gewinn.“ (Sure 85, Vers 11). Das bedeutet, dass es nicht ausreicht, „den Glauben im Herzen zu tragen“, sondern zum Glauben gehört auch das Verrichten gottesdienstlicher Handlungen, die Gott den Menschen zur Pflicht gemacht hat. Diese sind die fünf Säulen des Islam:

1. Das Glaubensbekenntnis: „Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Allah gibt, und dass Muhammad Sein Gesandter ist.“

2. Die fünf täglichen Pflichtgebete.

3. Die Zakat, eine Pflichtabgabe, die jedem obliegt, der einen bestimmten Mindestbetrag besitzt.

4. Das Fasten im Monat Ramadan.

5. Die Hadsch, also die Pilgerfahrt nach Mekka, für diejenigen, die dazu finanziell und gesundheitlich in der Lage sind.

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Der Koran – das größte Wunder

Der Koran – das größte Wunder

Die sprachliche Schönheit des Koran ist einzigartig; daher gilt der Koran auch als Wunder Gottes. Er fordert die Menschen sogar dazu auf, nur eine einzige gleichartige Sure hervorzubringen – was bisher jedoch noch niemand vermochte und auch niemals je vermögen wird. Und wenn ihr im Zweifel seid über das, was Wir auf Unseren Diener herabgesandt haben, so bringt doch eine Sura gleicher Art herbei und beruft euch auf eure Zeugen außer Allāh, wenn ihr wahrhaftig seid.“ (Sure 2, Vers 23). Auch die Tatsache, dass Muhammad – Allahs Segen und Friede seien mit ihm – Analphabet war, ist ein Beweis dafür, dass der Koran Gottes Wort ist. Allen Propheten wurden von Gott Wunder gegeben, doch diese waren zeitlich begrenzt, wohingegen der Koran seit über 1400 Jahren erhalten ist und für immer erhalten bleiben wird. Er ist somit das größte Wunder Gottes. Die Offenbarung des Koran vollzog sich über einen Zeitraum von 23 Jahren, und dennoch finden sich keinerlei Widersprüche in ihm. Im Koran werden einige Phänomene angesprochen, von denen die Menschen auf der Arabischen Halbinsel im siebten Jahrhundert keine Kenntnisse haben konnten oder die sogar erst in jüngster Zeit durch die Wissenschaft bestätigt wurden, wie beispielsweise die Entwicklung des Embryos. O ihr Menschen, wenn ihr über die Auferstehung im Zweifel seid, so (bedenkt) dass Wir euch aus Erde erschaffen haben, dann aus einem Samentropfen, dann aus einem Blutklumpen, dann aus einem Klumpen Fleisch, teils geformt und teils ungeformt, auf dass Wir es euch deutlich machen. (…)“ (Sure 22, Vers 5). In Sure 36, Vers 38-40 geht es um die Umlaufbahnen von Sonne und Mond: Und die Sonne eilt dem ihr gesetzten Ziel zu. Das ist die Anordnung des Erhabenen, des Allwissenden. Und für den Mond haben Wir Stationen bestimmt, bis er wie der alte Dattelrispenstiel wiederkehrt. Weder hat die Sonne den Mond einzuholen, noch eilt die Nacht dem Tage voraus; und alle schweben auf einer Umlaufbahn.“ Weiter wird erwähnt, dass die Berge fest im Boden verankert sind (Sure 21:31), dass Honig nur von weiblichen Bienen gemacht wird (Sure 16:68- 69) und dass es Lebewesen gibt, von denen die Menschen nichts wissen (Sure 16:8) – um nur einige Beispiele zu nennen. Zudem macht der Koran einige Voraussagen über zukünftige Ereignisse, so wird beispielsweise in Sure 30, Vers 1-4 vom bevorstehenden Sieg der Byzantiner berichtet, obwohl sie zur damaligen Zeit stark geschwächt waren. Und tatsächlich siegten sie einige Jahre später über die Perser.

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Was ist Islam?

Was ist der Koran?

Was ist der Koran?

Der Koran ist Gottes Wort, das Er Seinem Propheten Muhammad – Allahs Segen und Friede seien mit ihm – durch den Engel Gabriel offenbart hat. Das Wort „Koran“ oder „Qurʾān“ leitet sich von dem Verb qaraʾa (er las) ab und bedeutet „das Gelesene“. Für die Muslime ist er die erste und wichtigste Gesetzesquelle und die letzte Offenbarung Gottes an die Menschen. Er ist in 114 Kapitel, so genannte „Suren“ aufgeteilt, von denen die kürzeste drei Verse und die längste 286 Verse hat. Der Koran wurde auf Arabisch offenbart und ist bis heute unverfälscht erhalten. Gott Selbst garantiert im Koran, dass Er ihn vor Verfälschung schützt: Wahrlich, Wir Selbst haben diese Ermahnung herabgesandt, und sicherlich werden Wir ihr Hüter sein.“ (Sure 15, Vers 9). Einer der zentralen Inhalte des Korans ist die Betonung von Gottes Einheit und Seiner Allmacht. Daneben enthält er Prophetengeschichten sowie Geschichten vergangener Völker, Ge- und Verbote, Gesetze und Lösungen für politische und soziale Probleme. An vielen Stellen wird auf den Jüngsten Tag, das Paradies und die Hölle Bezug genommen. Die Beschäftigung mit dem Koran, ebenso wie mit den Hadithen, führt im Idealfall zu einer Verbesserung des Charakters und zu einer vorbildlichen islamischen Lebensführung.

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